Kaum vorstellbar, aber wahr: ich habe die Einzelteile fertig.
Und während ich „fleißig“ (eher mürrisch) am Zusammennähen bin, ziehe ich mal ein Fazit.

Ich hatte mich anfangs ehrlich schon etwas übernommen.
Es ist meine erste Strickjacke überhaupt und dann noch mit mehr als den Standardteilen:
Hat eine normale Jacke 5 Einzelteile (2 Ärmel, 2 Vorderteile und 1 Rückenteile), so hatte mein auserkorenes Objekt gleich mal 8.
2 Vorderteile, 1 Rücken, 2 Ärmel, 2 Seitenteile und natürlich eine Kapuze = 8 Teile. seufz.
Vielleicht ein kleiner Grund für meine Strickdauer … obwohl Spinnweben hatte sie noch nicht angesetzt.

Ich liebe Zopfmuster.
Aber bis auf eine Tasche hatte ich noch nie komplexere Muster versucht.
Anfangs glitt der Mustersatz wie klebriger Honig von den Nadeln, eher kaum merklich.
Mit mehrmaliger Wiederholung wurde es etwas flotter.
Nur gab es hier ein nettes Fett-und  Stolpernäpfchen: längere Unlust- Pausen führten dazu, dass ich eine Weile zum Haare raufen brauchte bis ich die richtige Zeile fand, ab welcher es weiter ging.

Nach *hüst* 1 Jahr und ein paar zerquetschten Monaten habe ich auch durchaus was dazu gelernt:
1.Mehre Knäule direkt zu Beginn zu kaufen.
Der falsche Geiz, der mir fest im Nacken saß, verleitete mich zur exakten Umrechnung von yards in cm und dem obligatorischen: 1x mehr für alle Fälle.
Naja, das Muster schluckte Wolle und ich schluckte nicht schlecht, als mein Karton noch ganze 4 Knäule enthielt, als ich die Ärmel begann.
Meine Partie war schon lange ausverkauft und so jonglierte ich im Endeffekt mit 2 Partien.
(ich fand aber eine symmetr. akzeptable Lösung … puuh)
Aber: dazugelernt.

2. Stichpunkte sind gut und schön (zumal es eine engl. Anleitung war) … nur sollten es auch hilfreiche Notizen sein.
Zwischen den Reihen geschnörkelte Blümchen helfen da nicht wirklich weiter.
Aber meine Notizen waren zumindest künstlerisch verziert.
Bis zu dem Punkt: Vorderteil 1 und Vorderteil 2 endeten versetzt um 4 Reihen.
Ums Ribbeln kam ich nicht drumrum … und meine Notes wurden ausführlicher und weniger verziert.
So gönnte mir später Ärmel 2 auch die Freude, dass er Ärmel 1 bis in die letzte Masche glich.

Zusammennähen ist wieder eine Sache für sich:
Clever, wie ich mich hielt, ließ ich kleinere Wollreste direkt am fertigen Vorderteil und Co. hängen um diese zum zusammenfügen zu nutzen.
Aber jetzt sitze ich eher hier mit einem großen Knubbel-Irgendwas, was eine Strickjacke werden will und verheddere mich fortlaufend in meiner so anfänglich brillanten Idee.
Und die Kapuze will noch vollendet werden.

Mag sein, dass ich lange brauchte … viel fluchte … beim Rückwärts-stricken „Stein erweichend“ jammerte … aber: ich habe durchgehalten.