Erfahrungsbericht: Lieblingsshirt nachnähen

Lieblingsshirt nachnähen – ich bin des öfteren darüber gestolpert. Doch das Bedürfnis, ein Shirt zu kopieren hatte ich bisher nicht.
Doch nachdem ich mir letztens ein wirklich geniales Shirt (gab’s nur in uni) gegönnt hatte,kam genau dieser Gedanke auf: „Das Shirt brauchst du auch gemustert“.

Lieblingsshirt nachnähen

Ich berichte euch davon mit knochentrockener Ehrlichkeit 🙂

1. Schnitt kopieren

Ich hatte mich im Vorfeld etwas schlau gemacht.
Es gibt einige Tutorials dazu … und ich muss gestehen, dass sie mich auch verwirrten.
Nachdem ich mir das Shirt nun fertig nachgenäht habe, kann ich den ein oder anderen Punkt besser nachvollziehen.
An 2 Anleitungen habe ich mich orientiert.

(Stoff: Bio Jersey „Floral grey“ von Lillestoff)

1.1. Lukas Tutorial auf dawanda   (Sweatshirt mit langen Ärmeln)

+ eine Anleitung, die auch Ärmel enthält (findet man kaum. Und mein Shirt hat Ärmel)
+ super erklärt
+ der Ausschnitt lässt sich super übertragen

– Fehlertoleranz ist etwas größer:
Das Shirt wird im ausgebreiteten Zustand übernommen und das Risiko ist größer, dass beide Seiten variieren

1.2. Mama hoch 2: Lieblingsshirt nachgenäht  (T-Shirt ohne Ärmel)

+ der Schnitt wird im Stoffbruch erstellt
+ super erklärt

– enthält nur leider keine Ärmel

Ein hilfreicher Tip, den ich bei meiner Recherche gefunden habe:
** Schnitt von links abzunehmen (enthält dann eine NZ) … super

Mein Fazit – kopieren:

An sich klappte das ganz gut
Ich habe mich größtenteils an das Tutorial von Luka gehalten, da es Ärmel enthält
Die Schnittmuster für Rücken und Vorderteil habe ich vom ausgebreiteten Shirt abgenommen.Das Übertragen des Ausschnittes ging super. Wichtig: man sollte bei einer Seite (von re oder li) bleiben.
Beim Übertragen der Ansatznaht des Ärmels tat ich mich echt etwas schwer und habe diese von links abgenommen.
Die Nähte habe ich flach gebügelt, dennoch fand ich ein Kopieren des Ärmels im Bereich der Naht (gerade unten im Achselbreich, wo alle Teile aufeinander treffen) schwierig.

2. Zuschnitt

Beim Betrachten beider Seitenlinien (Vorder- wie Rückenteil) hatte ich jetzt bei mir Unterschiede im Übertrag festgestellt. Das Shirt wurde auch schon oft getragen und somit viel gewaschen.
Also ungleiche Seiten durchaus normal. Lieblingsshirt halt 🙂
Daher hatte ich mich entschlossen im Stoffbruch zu zuschneiden.

Das heißt: ich habe mich für eine Seite des Schnittmusters entschieden.
(Schnittmuster längs gefaltet und auf den Stoff gelegt)
Zum Zuschnitt gibt es nicht viel zu sagen, außer: schnipp schnapp.

Fazit- Zuschnitt:

Tip:Kontrolle!!
Ich hatte mir die Schnittteile erstellt und diese auf den Stoff übertragen.
Bevor man munter die Schere ansetzt, würde ich die erstellten Teile des Schnittmusters aneinander legen und kontrollieren, ob sie passen.
Meine Fehlerquelle hätte ich dann hier korrigieren können.

3. Nähen

Ich habe zuerst die Schulternähte geschlossen.
Vorder- und Rückenteil passten wie ne Eins auf einander. Yeah 🙂

Einsetzen der Ärmel.
Ich habe die Mitte des Ärmels markiert und diesen von der Schulternaht ausgehend festgesteckt
Ok … das passte soweit gut … nur zur Nahtzugabe hatte der Ärmel etwas mehr Stoff.

Meine Fehlerquelle war eindeutig den Ärmelansatz richtig abnehmen
Mein Shirt hat überschnittene Schultern, da ist es nicht ganz so gravierend.

Anschließend habe ich den Ärmel samt Seitennaht in einem geschlossen.
Alles soweit stimmig- bis auf meine bestimmte Stelle im Achselbereich – die Unstimmigkeit war nicht groß, aber ich habe gemerkt das es nicht 100%ig passt.

Zum Schluss nur noch versäumen und Bündchen annähen.

lieblingshsirt nachgenäht

Fazit – nähen:

Yeah – es hat geklappt.
Mein Lieblingsshirt ist kopiert und passt.
Und fertig genäht, ist die Gewichtung meine Fehlerquelle minimal.
Hat aber den Spaß am Nähen etwas geschmälert.

Kontrolle: beide Shirt’s aufeinander gelegt 🙂

Lieblingsshirt nachgenäht

Werde ich zur Wiederholungstäterin im Lieblingsshirt nachnähen?

Ohne Ärmel- ja. Mit Ärmel-  so schnell nicht.
Ein sauberes Schnittmuster mit exakten Linien ist mir lieber.
Ich will nicht sagen, dass ich mir dilettantisch vorkam, aber durch die Art des Abnehmens muss man Fehlerquellen einkalkulieren. Meine Meinung.
Zwischendurch habe ich oft Nadelkissen gespielt – um die Passform zu kontrollieren. Leicht schmerzhaft und zum Glück hat mich dabei keiner gesehen.
Hilfreich war es aber schon: es hat meine leichte Unsicherheit in den Zwischenschritten beruhigt.
Und daher war es für mich kein abgerundetes Näherlebnis.

Aber mit meinem Ergebnis bin ich total zufrieden.
Zum Schluss der passende Beweis:

Note für mich für’s nächste Mal (man weiß ja nie): tolle Seite mit Korrekturtips zur Passform: hier

liebe Grüße … Kathrin

 

P.S.
Ein ganz großes SORRY (wegen kleiner Emailflut) an alle, die meinen Blog abonniert haben.
Wenn man ein Feature ausprobiert, sollte man mehrfach hingucken.