Begierig, ganz einem verfressenem Bücherwurm gleich, habe ich nun fast alle Krimi`s verschlungen, die mein Vorrat so hergab.
Neben bevorzugten Autoren habe ich auch mal wieder über den Rand meines kleinen Tellers geschaut.
Und ich bin sehr zwiespältig.
Dicke Wälzer sind durchaus was Feines, aber für unterwegs bevorzuge ich das handliche Taschenbuch-format. Also ließ ich mich inspirieren auf meiner Suche nach einem unterhaltsamen Begleiter aus Papier.
So stieß ich auf die „Tante Dimity“- Reihe und die Rezensionen sprachen von leichter Krimikost ohne harte Polizeiarbeit und den blutig genauen Details der Spurenanalyse – eher von einem kleinen märchenhaften Krimi.
Die Fälle von Kathy Reichs, deren Bücher ich sehr gerne lese, sind da eher detailtreu und in der Analyse sehr genau -nur die exakten wissenschaftlichen Abhandlungen zwingen mich manchmal dazu,das ein oder andere im Netz nachzuschlagen.
Und dafür brauche ich die notwendige Muse.
Also ging ich das Wagnis ein und betrat die Welt eines märchenhaften Krimi`s.

Zugeben für mich als Krimiratte, war der Anfang schon etwas seicht … aber der leicht beschwingte Stil und auch die stellenweise witzigen Dialoge ließen keine Langweile aufkommen.
Vielleicht liegt es daran, dass ich, obwohl ich der Wissenschaft Rücken gekehrt habe,nicht ganz meine analytische Ader abschütteln kann.
So stolperte ich über das ein oder andere Klischee, welches mich schmunzeln ließ … aber ich wurde im Ganzen humorvoll und durchaus, märchenhaft angehaucht, unterhalten.
Und das ist im Endeffekt das, was zählt.

Ich war überzeugt eine neue kleine Reihe gefunden zu haben, die mich unterwegs angenehm leicht unterhält. Auch wenn ich diese nicht als Krimi einstufen würde.
Doch das 2. Buch dagegen entsetzte mich.
Schicksalhafte Begegnungen, alte wiederkehrende Sagen , etwas Liebe … alles akzeptabel, aber:

**Spoiler (nicht markieren, wer das Buch noch lesen möchte)**:

ein verarmter junger Herr mit großem Anwesen hat die zündende Idee sein Erbe zu halten und wieder aufzubauen: Oh ja ich gründe mit meinen Bediensteten eine Rockband … schwefel Geld und „verschwinde“ wieder klanglos.

Och menno , das ist zu dick, viel zu dick aufgetragen.
Nichts mit neuer Reihe … dieser enthaltene Plot ließ meine Haare zu Berge stehen.
Schade eigentlich, denn der handlungsknüpfende Stil war leicht und flüssig.

Aber ansonsten war mein Schmöker-intensives Abtauchen spannend und fesselnd, so wie es sein sollte.