Es gibt ja wirklich viele spannende Bücher, aber wenige, die mich in mehrerer Hinsicht fesselten.
„Leichenraub“ von Tess Gerritsen war der reinste Schmachtfetzen
für Crime-Liebhaber wohlbemerkt.
Julia Hamill, die dem Unkraut in ihrem neuen Garten den Kampf ansagen wollte, stößt auf das menschliche Skelett einer jungen Frau.
Zudem ist dies eher ein anthropologischer Fall: denn die junge Frau, wurde vor rund 200 Jahren ermordet.
Zum einen, der Umstände wegen (war es doch in ihrem Garten) und natürlich aus Neugier durchstöbert Julia die Vergangenheit.

Durch alte Briefe durchlebt man das Bostoner Leben des 19. Jahrhunderts: zur Zeit der ersten medizinischen Hochschulen (Adel) und dem harten Leben in Armut irischer Immigranten.
Die Kerngeschichte ist durch den damaligen medizinischen Alltag eines jungen Studenten geprägt, welcher aus ärmlichen Verhältnissen stammend, eine Aussenseiter-Rolle an der Universität einnahm. Sein Platz an der medizinischen Fakultät gerät ins Schwanken, als ein Mörder sein Unwesen treibt und dessen Opfer dem medizinischen Personal angehörten.
Schnell ist er verdächtigt und somit ein „Schandfleck“ für die Ärzteschaft…

Binnen eines Tages hatte ich das Buch verschlungen: mit Gänsehautfrequenzen.
Die medizinischen Sachverhalte sind brilliant und nachvollziehbar geschildert.
Und mit 2 verbrauchten Taschentüchern zum Schluss kann ich nur abschließend sagen: ein klasse Buch.